Allgemeine rechtliche Informationen:

 

In Österreich ist Geistiges Heilen unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Die rechtliche Grundlage wurde durch eine Entscheidung des Oberlandesgerichts Graz vom 1. März 2006 geschaffen. Demnach ist Geistiges Heilen zulässig, sofern keine medizinischen Diagnosen gestellt, keine Medikamente verordnet und keine gezielte Behandlung von Krankheitssymptomen erfolgt. Es muss klar kommuniziert werden, dass Geistiges Heilen keine ärztliche Tätigkeit ersetzt. wuehrer.at

Geistiges Heilen fällt in Österreich nicht unter die Gewerbeordnung und ist daher kein freies Gewerbe wie die Humanenergetik. Stattdessen wird es als spirituelle Handlung betrachtet und zählt versicherungstechnisch zu den „Neuen Selbstständigen“. Diese Gruppe umfasst selbstständig Tätige, die keiner anderen Berufsgruppe angehören und nicht Mitglied der Wirtschaftskammer sind.


In Deutschland wurde das Geistige Heilen durch eine Grundsatzentscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 2. März 2004 (Az. 1 BvR 784/03) rechtlich anerkannt. Das Gericht entschied, dass Geistiges Heilen keine Erlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz benötigt, sofern keine Diagnosen gestellt, keine Medikamente verordnet und keine gezielte Behandlung von Krankheitssymptomen erfolgt. 

Diese Entscheidung betont, dass Geistiges Heilen als spirituelle Tätigkeit anzusehen ist und nicht der medizinischen Heilkunde im Sinne des Heilpraktikergesetzes unterliegt. Voraussetzung ist, dass die Heiler keine medizinischen Diagnosen stellen, keine Medikamente verabreichen und keine spezifischen Krankheiten behandeln.

Unter diesen Bedingungen wird Geistiges Heilen als gewerbliche Tätigkeit eingestuft, die einer Gewerbeanmeldung bedarf. Dies wurde auch vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bestätigt .

Geistheiler können in der Schweiz eine selbstständige Tätigkeit aufnehmen. Dazu ist die Anmeldung bei der zuständigen Ausgleichskasse erforderlich, um den Status als Selbstständigerwerbender zu erhalten. Hierbei müssen Nachweise über die bereits aufgenommene Tätigkeit erbracht werden, wie beispielsweise Rechnungen, Verträge oder ein Mietvertrag für Praxisräume. 

Ein Eintrag ins Handelsregister ist für Einzelunternehmen erst ab einem Jahresumsatz von CHF 100'000 obligatorisch. Vor Erreichen dieser Schwelle ist der Eintrag freiwillig.

 

In Spanien ist Geistiges Heilen grundsätzlich erlaubt, jedoch existieren keine spezifischen gesetzlichen Regelungen auf nationaler Ebene. Die Ausübung solcher Tätigkeiten fällt unter die allgemeine Gewerbefreiheit und das Recht auf Religionsfreiheit, wie sie in der spanischen Verfassung garantiert sind. Solange Geistheiler keine medizinischen Diagnosen stellen, keine Medikamente verschreiben und keine medizinischen Heilversprechen abgeben, benötigen sie keine spezielle Zulassung oder Registrierung.

 

In Indien ist Geistiges Heilen grundsätzlich erlaubt, jedoch unterliegt es bestimmten gesetzlichen Rahmenbedingungen und Einschränkungen, die je nach Bundesstaat variieren können.

Auf nationaler Ebene gibt es keine spezifische Gesetzgebung, die Geistiges Heilen regelt. Allerdings existieren allgemeine Gesetze, die bestimmte Praktiken einschränken:

  • Drugs and Magic Remedies (Objectionable Advertisements) Act, 1954: Dieses Gesetz verbietet Werbung für Heilmittel, die behaupten, magische Eigenschaften zu besitzen oder bestimmte Krankheiten heilen zu können. 

  • Anti-Superstition and Black Magic Acts: Einige Bundesstaaten wie Maharashtra, Karnataka und Gujarat haben Gesetze erlassen, die bestimmte „abergläubische“ oder „schwarze Magie“-Praktiken verbieten. Diese Gesetze zielen darauf ab, betrügerische oder ausbeuterische Praktiken zu unterbinden.

 

In England ist Geistiges Heilen (spiritual healing) grundsätzlich erlaubt und wird als Teil der komplementären und alternativen Therapien betrachtet. Es gibt jedoch spezifische rechtliche Rahmenbedingungen und ethische Richtlinien, die beachtet werden müssen.

  • Keine gesetzliche Regulierung: Geistiges Heilen ist in England nicht gesetzlich reguliert. Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung für Heiler, sich registrieren zu lassen oder eine bestimmte Ausbildung zu absolvieren. Jedoch existieren freiwillige Register und Berufsverbände, die Standards setzen und die Qualität der Praxis fördern.

 

In den Vereinigten Staaten ist Geistiges Heilen grundsätzlich erlaubt, unterliegt jedoch je nach Bundesstaat unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen. Es gibt keine einheitliche bundesweite Gesetzgebung, daher ist es wichtig, sich mit den spezifischen Vorschriften des jeweiligen Bundesstaates vertraut zu machen.

  • Keine bundesweite Lizenzierungspflicht: Geistiges Heilen ist in den meisten Bundesstaaten nicht lizenziert. Praktizierende dürfen jedoch keine medizinischen Diagnosen stellen oder Heilversprechen abgeben, um nicht gegen Gesetze zur unbefugten Ausübung der Medizin zu verstoßen.

  • Geistheiler, die in den USA arbeiten wollen, müssen:

    • ein Gewerbe anmelden (z. B. als „sole proprietor“ oder „LLC“),

    • sich beim IRS (Finanzamt) registrieren,

    • gegebenenfalls Sales Tax berechnen, je nach Bundesstaat,

    • ihre Einnahmen korrekt versteuern.

     

Geistheilung fällt in Griechenland unter alternative oder spirituelle Praktiken und ist nicht Teil der regulierten medizinischen Berufe. Solange Geistheiler keine medizinischen Diagnosen stellen oder Behandlungen im Sinne der Schulmedizin durchführen, benötigen sie in der Regel keine spezielle staatliche Zulassung. Es ist jedoch wichtig, dass sie keine irreführenden Heilversprechen abgeben oder sich als medizinisches Fachpersonal ausgeben.